Freitag, 9. September 2011

meine Gastmutter und Asikuma

Vorgestern war also der letzte Tag in der Ara-Unterkunft! Geplant war, dass unser Trotro 10 Uhr morgens Richtung Gastfamilien fährt, doch wie immer nimmt hier niemand die Zeitangaben ernst. Wieso das so war? Weil unser Leiter noch im Stadtzentrum war und dort irgendwelche Besorgungen machen musste, die nicht sofort erledigt wurden. Also hieß es wieder mal warten. Eigentlich war nicht geplant, dass wir noch Mittag essen, aber die Leute hier waren so aufmerksam und kochten uns noch etwas und kauften uns für jeweils 1GhC ( entspricht etwa 40 Cent) noch Softdrinks. Diese Wartezeit nutzten viele von uns um nochmal schwimmen zugehen, denn es war heute auch sooo heiß und sonnig. Ich entschied mich dagegen, da ich mir nicht sicher war, ob meine Kleidung noch trocknen würde und wann wir dann endlich starten würden.


Um 15 Uhr ging es dann endlich los. Zuerst fuhren wir 2 Stunden nach Agona Swedru, wo die meisten der anderen Freiwilligen untergebracht sind. Für mich und Pauline ging es dann mit einem anderen Trotro 2 Stunden weiter nach Breman Asikuma, wo unsere Gastfamilien wohnen. Endlich dort angekommen, empfing uns einen Dame mittleren Alters namens Maud, das ist meine Gastmutter. Sie erzählte uns, dass Paulines Gastfamilie momentan Besuch hat und sie deswegen bei uns übernachtet, was soviel bedeutet wie, ich teile mir mit Pauline ein ca. 12 Quadratmeter großer Zimmer, in dem sich ein Bett befindet, sehr viel abgestelltes Zeug, aber kein Schrank. Das heißt für uns also 11 Monate aus dem Koffer leben und ich habe es jetzt schon satt.

Weiter zu meinem „zu Hause“. Desweiteren lebt hier noch die 89 jährige Oma, 2 Hunde und eine Katze. Es gibt kein fließend Wasser, dafür aber Strom, der mehrfach am Tag ausfällt. Wasser holt man sich aus einer Tonne, die irgendwann mit einem Schlauch aus dem Teich gefüllt wird. Also gestaltet sich das Duschen und vorallem das Abwaschen des Geschirrs sehr schwierig. Das Abwasser läuft rings um das Haus, wo es endet weiß ich noch nicht.

Gestern waren wir mit Maud im Krankenhaus, denn sie ist ebenfalls eine Krankenschwester dort. Man führte uns rum und stellte die „Obrunis“ vor (das ist hier der Begriff für Weiße). Das Haus ist sehr groß, aber es gibt kaum Stationen, denn das meiste wird sofort gemacht. Montag werden wir unseren ersten Arbeitstag haben. Dafür haben wir noch Stoff für die Uniform gekauft, die maßgeschneidert wird und aus einem weißen Kleid und einer Schürze besteht. Auch Schuhe müssen wir noch kaufen, denn diese müssen weiß sein, was sie wahrscheinlich nicht lange sein werden. Überall liegt hier Müll herum, welcher dann irgendwann auf offener Straße verbrannt wird. Also könnt ihr euch vielleicht vorstellen, wie es hier den ganzen Tag riecht, eine Mischung aus Fäkalien und Verbranntem Ein Glück ist Pauline bei mir, ansonsten hätte ich Probleme, das zu überstehen.

Abends waren wir in der Kirche in der Kinder eine Aufführung hatten, 2 junge Mädels kamen und übersetzten uns die Predigt.

Heute sind wir dann um 6Uhr aufgestanden um mit dem Trotro in die nächstgrößere Stadt zu fahren, die Agona Swedru ist. Hier wollten wir eigentlich Geld tauschen, doch das ist hier in der Stadt nirgends möglich. Zufälligerweise trafen wir noch andere Freiwillige mit denen wir ein wenig die Stadt erkundet haben. Hier ist es auch möglich mit meinem Stick zu surfen, was „zu Hause“ leider nicht möglich ist. Das erste was ich mir gekauft habe ist Kaffee, ich hoffe dieser schmeckt wenigstens, denn er kostete fast 10 GhC. Momentan sitze ich mit den anderen im Internetcafe und trinke einen frischgebrühten Kaffee, der sehr gut ist. Gegen 17 Uhr werden wir uns wieder in den Trotro setzen um nach Asikuma zurückzufahren.



Das Essen in meiner Gastfamilie ist nicht so gut, denn wir essen jetzt schon 3 Tage die selbe Fischsuppe, die auch nie richtig gekocht wird. Ansonsten werde ich satt und habe noch keine Magenprobleme. Kochbananen sind immer richtig gut.

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